LEO Pharma Young Researcher Award für Oberarzt Dr. Tobias Welponer der EB-Ambulanz
Fortschritte in der Forschung ermöglichen nun einen neuen Therapieansatz für PatientInnen mit rezessiv-dystropher Epidermolysis bullosa (RDEB). Diese speziell schwere Form von EB geht mit einem erhöhten Risiko für aggressive Hauttumore einher. Mit seiner Forschungsarbeit zum Thema „Wie die Energiegewinnung bösartiger Zellen gehemmt werden kann“, gibt Dr. Welponer neue Perspektiven in der Prävention von Hautkrebs bei EB. Vor Kurzem wurde Dr. Welponer dafür von der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie (ÖGDV) mit dem LEO Pharma Young Researcher Award ausgezeichnet.
„Tumorzellen beziehen laut aktuellem Wissensstand ihre Energie hauptsächlich auf zwei Wegen: aus der Glykolyse und mittels der sogenannten mitochondrialen oxidativen Phosphorylierung (OXPHOS). Die flexible Nutzung beider Wege durch Tumorzellen spielt eine zentrale Rolle im Zusammenhang mit aggressivem Tumorverhalten, Metastasenbildung und Therapieresistenz“, erklärt Dr. Tobias Welponer, Oberarzt im EB-Haus Austria und Leiter der Ambulanz für genetische Hauterkrankungen der Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie der Salzburger Landeskliniken. Für seine Forschungstätigkeit in diesem Bereich wurde er mit dem LEO Pharma Young Researcher Award der ÖGDV ausgezeichnet.
„Die Ergebnisse unserer Studie deuten darauf hin, dass das Anti-Diabetikum Metformin wirksam sein könnte, um beide Arten der Energiegewinnung in den bösartigen Zellen zu hemmen und so das Tumorwachstum zu beeinflussen. Im Modell konnte die Wirkung bereits nachgewiesen werden. Unser Ziel ist es nun, mit computergestützten Analysen und der Erstellung von Einzelzellprofilen maßgeschneiderte Therapien zu entwickeln, die gezielt die unterschiedlichen Stoffwechselsignaturen des jeweiligen Tumors berücksichtigen. Metformin soll präventiv als Creme auf Wunden aufgetragen werden, die gehäuft etwa an Händen oder Füßen auftreten, um die Gefahr des Entstehens eines Plattenepitelkarzinoms bzw. das Auftreten von Rezidiven zu verringern“, so Welponer.
Wir gratulieren Dr. Welponer herzlich zur Auszeichnung mit dem LEO Pharma Young Researcher Award und sehen den nächsten Schritten seiner Forschungstätigkeit hinsichtlich neuer Behandlungsmöglichkeiten für "Schmetterlingskinder" hoffnungsvoll entgegen!