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Voraussetzung für den Erfolg einer ex vivo Gentherapie für JEB erforscht

Neue wissenschaftliche Publikation mit EB-Haus Beteiligung

Die Epidermis ist die oberste Schicht der Haut, die sich etwa alle vier Wochen vollständig erneuert. Die Regeneration geht von einer kleinen Zellpopulation von epidermalen Stammzellen aus, die durch Zellteilung neue Hautzellen (Keratinozyten) bilden. Stammzellen besitzen zudem die Fähigkeit sich ein Leben lang selbst zu erneuern. Dies ist allerdings bei PatientInnen mit Junctional EB (JEB), deren Hautzellen Mutationen im Laminin-332 Gen aufweisen, leider nicht der Fall ist. Die Betroffenen verlieren mit zunehmendem Alter ihre Stammzellen in der Haut. Die Ursache hierfür war bisher nicht geklärt.

ForscherInnen aus Italien, Deutschland und Österreich, die gemeinsam Gentherapie Studien an JEB-PatientInnen durchgeführt haben, konnten eine mögliche Erklärung für den Verlust von Stammzellen in der JEB-Haut finden. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Cell Reports veröffentlicht.

Die geringe Anzahl von Stammzellen in der JEB Haut kann den Erfolg einer ex vivo Gentherapie beeinträchtigen, bei der Keratinozyten und Stammzellen aus einer kleinen Hautbiopsie gewonnen werden. Diese werden im Labor vermehrt, der Gendefekt korrigiert und als Transplantate wieder auf Wunden aufgebracht. Denn nur das Vorhandensein von korrigierten Stammzellen in der transplantierten Haut gewährleistet, dass das heilende Transplantat dauerhaft auf der Wunde verbleibt.

Die ForscherInnen haben herausgefunden, dass das Protein mit dem Namen Yes-assoziiertes Protein (YAP) eine wichtige Rolle bei der Erhaltung epidermaler Stammzellen in der Haut spielt. Sie entdeckten, dass die Menge an YAP in JEB Keratinozyten im Vergleich zu gesunden Keratinozyten dramatisch reduziert ist. Die WissenschaftlerInnen nahmen an, dass das Fehlen des Laminin-332 Proteins in JEB-Zellen zur Inaktivierung von YAP führt, und bestätigten dies durch Laborexperimente. Sie zeigten, dass sich durch das Ausschalten von Laminin-332 in gesunden Hautzellen die Menge an YAP ähnlich wie in JEB Zellen verringerte, was zum Verlust der Stammzellen führte. Umgekehrt führte das Einfügen eines gesunden Laminin-332 Proteins in JEB Keratinozyten zur Stabilisierung von YAP und infolge zur Rettung der Stammzellen. Diese Ergebnisse zeigen, dass eine Laminin-332 Gentherapie den Verlust von JEB Stammzellen verhindern kann, und daher idealerweise bei betroffenen Kindern so früh wie möglich durchgeführt werden sollte, bevor die Anzahl der Stammzellen in der Haut erschöpft ist.

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