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Vitamin D zeigt wundheilungsfördernde Eigenschaften in EB Hautzellen

Neue wissenschaftliche Publikation aus der EB-Haus Arbeitsgrpupe Piñon/Gruber

Patienten mit rezessiv dystropher EB (RDEB) leiden oft an großflächigen, nicht-heilenden Wunden, die anfällig für die Besiedlung durch Mikroorganismen (= Infektion) wie Bakterien, Viren oder Pilze sind. Die Abwehr solcher Infektionen ist von äußerster Wichtigkeit, da sie mitunter zur schlechten Wundheilung und Entstehung von lebensbedrohlichen Hauttumoren beitragen können.

Forscher des EB-Hauses haben sich deshalb zum Ziel gesetzt, eine sichere Behandlung für chronische RDEB Wunden zu entwickeln und sind im Zuge ihrer Forschung auf das Hormon Vitamin D3 (VD3) gestoßen. VD3 wird in intakter Haut durch Sonnenlicht gebildet und ist für eine effektive Wundheilung erforderlich, u.a. indem es die Bildung von antimikrobiellen Peptiden (AMP) steigert. AMP sind Moleküle, die die erste Immunabwehr des Körpers gegen Mikroorganismen darstellen. Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass einige RDEB Hautzellen geringere Mengen des AMP "Cathelicidin" produzieren.

In einer kürzlich in der Zeitschrift "Scientific Reports" veröffentlichten Studie konnten die EB-Haus Forscher gemeinsam mit Kooperationspartnern zeigen, dass die Gabe von VD3 die Produktion von Cathelicidin in einigen der untersuchten RDEB Hautzellen erhöhen und dadurch die Abwehr von Infektionen gegen bestimmte Mikroorganismen verbessern kann. Desweiteren wurde eine unterstützende Wirkung von VD3 auf die Wundheilung im Zellkultur-Experiment beobachtet. In Vorbereitung auf die mögliche Anwendung von VD3 in nicht-heilenden RDEB Wunden wurde dessen Effekt auf RDEB Tumorzellen im Laborexperiment getestet. Das Ergebnis zeigte, dass die Substanz das Wachstum der Tumorzellen hemmt, was die Sicherheit dieser Therapieform untermauert. Basierend auf diesen Daten konnte eine erste Anwendungsbeobachtung an einem DEB Patienten durchgeführt werden. Durch tägliches Auftragen einer niedrig-dosierten VD3-Salbe auf eine offene Wunde kam es bereits nach 2 Wochen zu deren gänzlichen Schließung, sowie zur Verminderung von Juckreiz und Schmerz an dieser Stelle. Auch die Besiedelung der Wunden mit schädlichen Mikroorganismen konnte durch die Behandlung gehemmt werden.

Diese Ergebnisse legten den Grundstein für den Start einer klinischen Studie (Studienname: CALCIDEB2016), um die Wirkung der VD3-Salbe im Vergleich zu einer Placebo-Salbe auf die Wundheilung und Immunabwehr gegen Mikroorganismen bei Patienten mit DEB zu untersuchen.

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