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Verbesserte CRISPR Korrektur einer Kollagen 17 Genmutation in junktionalen EB Zellen

Neue wissenschaftliche Publikation aus der EB-Haus Arbeitsgruppe Koller

Gentherapeutische Strategien sind die am weitesten fortgeschrittenen Therapieansätze für EB. Die Genersatztherapie, bei der ein gesundes Gen in die Hautzellen eingebracht wird, wurde bereits an PatientInnen mit rezessiv dystropher EB (RDEB) und junktionaler EB (JEB) mit Mutationen im Laminin Gen, angewandt. Einen ersten klinischen Versuch dieser Therapie gab es bereits auch an einer Patientin mit Kollagen 17-assoziierter JEB. Dennoch ist die Entwicklung von Gentherapien für diese JEB Form nur wenig vorangeschritten. Daher hat sich die Arbeitsgruppe Koller aus dem EB-Haus das Ziel gesetzt, für diese PatientInnengruppe eine speziell zugeschnittene Gentherapie mithilfe der CRISPR Genschere zu etablieren. Anders als bei der Genersatztherapie, korrigiert CRISPR die Genmutation in der Zelle dauerhaft. Infolge kann das zelleigene Gen ein funktionsfähiges Protein erzeugen.  Limitierender Faktor dieser Methode ist derzeit die geringe Effizienz der Korrektur. Die EB-Haus WissenschaftlerInnen forschen jedoch intensiv an der Verbesserung der Technologie und erzielen ständige Fortschritte am Weg zur klinischen Anwendung. Vor wenigen Monaten veröffentlichten sie die vielversprechenden Ergebnisse eines CRISPR Gentherapieansatzes in JEB Hautzellen, die eine Mutation im Kollagen 17 Gen tragen. In dieser Studie wurde über die Genschere die Genzusammensetzung geringfügig verändert, wodurch wieder ein vollständiges Kollagen 17 Protein in den Zellen gebildet wurde. In einer aktuellen Arbeit testeten sie einen weiterentwickelten Ansatz, bei dem die mutierte Gen-DNA nicht nur verändert, sondern punktgenau durch eine gesunde Kopie ersetzt wird. Das Ergebnis ist eine lückenlose Genkorrektur. Zudem ist bei diesem Ansatz das bekannte Risiko, dass die Genschere versehentlich an anderen Stellen im Genom schneidet, reduziert, da die eingebrachten CRISPR Werkzeuge nach getaner Arbeit in den Zellen abgebaut werden.

Die erfolgreiche Korrektur der JEB Zellen führte zum Vorhandensein normaler Mengen an Kollagen 17 zwischen den Hautschichten in einem 3D Hautmodell. Messungen zufolge produzierten circa 60 % aller behandelten Zellen ein intaktes Kollagen 17 Protein, was die bisher erfolgreichste CRISPR-Reparatur in einem JEB Gen darstellt. Diese Effizienz könnte für einen therapeutischen Benefit ausreichen, da Beobachtungen zufolge die korrigierten Zellen eine höhere Überlebensrate in der Haut haben könnten als Zellen, denen das Kollagen 17 Protein fehlt. Es bleibt zu überprüfen, ob die CRISPR korrigierten JEB Hautzellen nach Verabreichung in die Haut die kranken Hautzellen tatsächlich über die Zeit verdrängen.

 

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