Klinische Studie zeigt Potential von speziellen mesenchymalen Stammzellen zur Symptomlinderung in RDEB
Neue wissenschaftliche Publikation mit EB-Haus Beteiligung
RDEB ist nicht nur eine schwere genetische Hauterkrankung, sondern streng genommen eine systemische Erkrankung, da auch Schleimhäute und andere Organe von schweren Entzündungen betroffen sind. Bis heute gibt es keine heilende Therapie für RDEB Betroffene. Im Fokus intensiver Forschung steht die Entwicklung von Behandlungsansätzen, welche Symptome lindern, und irreversible Haut- und Organschäden verhindern sollen. Derzeitige Ansätze umfassen die Gabe von Medikamenten oder Infusionen von Knochenmarkstammzellen.
Eine Gruppe internationaler EB-ForscherInnen hat kürzlich das Potential einer bestimmten Art von mesenchymalen Stammzellen (MSC) aus der Haut zur Behandlung von RDEB untersucht. Diese sogenannten ABCB5+ MSC kƶnnen nach intravenƶser Verabreichung zu den verletzten Gewebestellen wandern, wo sie ihre Wirksamkeit entfalten. Diese umfasst die FƤhigkeit, Entzündungen einzudƤmmen, die Wundheilung zu fƶrdern, und in geringem MaĆe Kollagen 7 Protein zu produzieren und abzulagern. Um die Wirksamkeit und Sicherheit einer ABCB5+ MSC-Therapie nachzuweisen, führte ein deutsche Firma gemeinsam mit EB-Experten eine multizentrische klinische Studie an 16 schwer betroffenen RDEB-PatientInnen zwischen 4 und 36 Jahren durch. Alle TeilnehmerInnen erhielten drei Infusionen einer definierten Menge an ABCB5+ MSC an den Tagen 0, 17 und 35. AnschlieĆend wurden sie 12 Wochen lang beobachtet, um die Wirksamkeit der Behandlung zu bewerten. Die Sicherheit der Therapie wurde in einem 12-monatigem Nachbeobachtungszeitraum geprüft.
Der Behandlungserfolg wurde mithilfe zweier Bewertungssysteme gemessen, die speziell für EB entwickelt wurden (iscorEB und EBDASI). Diese Werkzeuge erlauben eine Beurteilung des Schweregrades der Krankheit, sowie einen objektiven Nachweis von Veränderungen der Krankheitsaktivität, und von EB verursachten Haut- und Organschäden.
WƤhrend der 12-wƶchigen Nachbeobachtung zeigten alle PatientInnen eine klinisch bedeutsame Abnahme der KrankheitsaktivitƤt, die mit einer Verringerung von Juckreiz und Schmerz ab dem 35. Tag nach der ersten Injektion einherging. WƤhrend des gesamten Zeitraumes entstanden keine neuen Haut- und OrganschƤden. Zudem haben die meisten PatientInnen die Behandlung sehr gut vertragen. Bei einigen wenigen traten schwere Nebenwirkungen wie Ćberempfindlichkeitsreaktionen auf, die allerdings schnell und ohne Folgeerscheinungen behoben werden konnten.
Es muss jedoch erwƤhnt werden, dass die Verbesserung des Schweregrades der Krankheit auf andere Faktoren zurückzuführen sein kƶnnte, wie z. B. die zusƤtzliche Betreuung wƤhrend der Studie und natürliche Schwankungen der Krankheitssymptome wƤhrend der kurzen Nachbeobachtungszeit. Um den Nutzen der Behandlung mit ABCB5+ MSC zu bestƤtigen, ist eine weitere klinische Studie mit einer grƶĆeren PatientInnenanzahl, und wiederholten Infusionen über einen lƤngeren Zeitraum und einer lƤngeren Nachbeobachtungszeit erforderlich. Diese ist derzeit in Planung und wird aufgrund der gewonnen Erkenntnisse der beschriebenen Studie Ćnderungen enthalten, welche die EffektivitƤt steigern sollen.
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