Zum Inhalt

Erstes Medikament zur Geneditierung auf CRISPR/Cas-Basis erhält Zulassungsempfehlung: Sicherheit im Fokus

Neue wissenschaftliche Publikation mit EB-Haus Beteiligung

CRISPR/Cas ist aktuell die vielversprechendste Methode, um präzise Informationen in unserem Erbgut, der DNA, zu verändern. Diese Technologie zielt darauf ab, genetische Mutationen, die Erbkrankheiten verursachen, mithilfe von Enzymen zu korrigieren, die oft als molekulare Scheren bezeichnet werden. ForscherInnen im EB-Haus arbeiten daran, diese Methode zur Behandlung verschiedener Formen der Epidermolysis Bullosa (EB) einzusetzen.

Es ist bekannt, dass CRISPR/Cas-Enzyme, die zur Geneditierung in EB-Hautzellen eingeführt werden, gelegentlich unbeabsichtigte Veränderungen in den Chromosomen verursachen können - den Strukturen, die unser Erbgut tragen. Dabei können Off-Target-Effekte auftreten, bei denen Veränderungen in ungewollten Bereichen der DNA entstehen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit unerwünschter On-Target-Effekte, wenn sich das Cas-Enzym ungenau an die DNA bindet und ungewollte Veränderungen in der Zielregion verursacht.

Um diese unerwünschten Nebenwirkungen besser zu verstehen, hat eine Forschungsgruppe aus Freiburg, Deutschland, eine Analysemethode namens Dual CAST entwickelt. Diese Methode ermöglicht die präzise Erkennung sowohl beabsichtigter als auch unbeabsichtigter Veränderungen in der DNA. Sie hat sich als sensitiver erwiesen als herkömmliche Sequenzierungstechniken. In Zusammenarbeit mit dem EB-Haus wurde Dual CAST erstmals in einer Laborstudie getestet. EB-Hautzellen mit bekannten Mutationen wurden mit verschiedenen CRISPR/Cas-Enzymen behandelt, um spezifische Veränderungen in der DNA zu erzielen. Anschließend wurde das Erbgut auf die gewünschten und möglichen unerwünschten Veränderungen mittels Dual CAST untersucht.

Alle Strategien der Geneditierung führten zur gewünschten Veränderung der DNA. Interessanterweise verursachte nur ein spezifischer CRISPR-Ansatz, der zwei Enzyme (Doppel-Nickase) verwendet, keine unerwünschten Veränderungen in den Chromosomen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Doppel-Nickase-Ansätze eine effiziente Geneditierung ohne schädliche Off-Target-Effekte ermöglichen, und möglicherweise sicherer als herkömmliche CRISPR/Cas-Ansätze sind. Es wurden jedoch einige On-Target-DNA-Veränderungen beobachtet, darunter auch das Entfernen großer DNA Abschnitte, die als bekannte Risiken im Zusammenhang mit der CRISPR Geneditierung gelten.

Obwohl Gentherapie-Verfahren mittels CRISPR/Cas immer wirksamer und sicherer werden, ist eine genaue Risikoanalyse von entscheidender Bedeutung. Dual CAST ist ein vielversprechendes Werkzeug, das bei der Entwicklung von solchen Therapien unterstützen kann.

Den Artikel finden Sie hier

 

 

 

Zur Hauptnavigation