Zum Inhalt

Eine neuartige Methode zur Isolierung von Zellen aus benützten Wundauflagen für Forschung und genetische Diagnose

Neue wissenschaftliche Publikation aus dem EB-Haus

Für jede Art von EB-Forschung und genetischer Diagnose werden von den betroffenen Personen lebende Zellen und DNA benötigt. Gängige Methoden zur Zellisolierung, wie Blutabnahme und Hautbiopsien, sind oft schmerzhaft und können für EB-PatientInnen sehr belastend sein. In einer kürzlich in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlichten Studie, haben EB-Haus ForscherInnen gemeinsamen mit KollegInnen aus Chile und den USA eine sanfte Alternative zur Zellisolierung entwickelt. Dabei werden lebende Zellen aus benützten Wundauflagen im Zuge eines regulären Verbandwechsels gewonnen. Gelingt es den ForscherInnen in einem weiteren Schritt, die isolierten Hautzellen in der Zellkultur wachsen zu lassen, könnte dieses minimal belastende und kostengünstige Verfahren weitgehend die unbeliebten Biopsien ersetzen, und somit EB-Forschung und Diagnose beschleunigen.

Eine der größten Einschränkungen im Leben von PatientInnen mit schweren EB-Formen wie RDEB und JEB stellen die schmerzhaften Wunden dar, die oft mit beeinträchtigenden Narben oder gar nicht heilen. Es ist bekannt, dass es an Körperstellen mit chronischen Wunden vermehrt zur Entstehung von Hautkrebs kommt. Daher ist es von enormer Wichtigkeit, Heilungsansätze für solche Wunden zu finden. In den letzten Jahren haben EB-Haus ForscherInnen gemeinsam mit KollaborationspartnerInnen wesentliche Ursachen für das Nicht-Heilen von RDEB-Wunden entschlüsselt.

Um bestimmen zu können welche Zellen in akuten und welche in chronischen Wunden vorrangig vorkommen, müssen sie aus den betreffenden Hautarealen isoliert werden. Mithilfe der oben beschriebenen Methode ist es gelungen, lebensfähige Immun- und Hautzellen aus Wundverbänden von 51 PatientInnen mit RDEB und JEB zu isolieren. Die anschließende Analyse zeigte das Vorherrschen bestimmter Typen von Immunzellen in langanhaltenden Wunden, im Vergleich zu akuten Wundarealen. Außerdem weisen diese etwa eine geringere Vielfalt an Mikroorganismen auf als intakte Haut, ein Phänomen, das nachweislich zur verzögerten Wundheilung beiträgt. Diese Ergebnisse stellen einen ersten Anhaltspunkt für die Unterscheidung von akuten und chronischen Wunden dar. Langfristiges Ziel ist es, mithilfe dieser Methode vorherzusagen, ob eine Wunde das Potenzial hat chronisch zu werden, und somit mögliche Wundheilungsansätze zu identifizieren.

Den Artikel finden Sie hier

Zur Hauptnavigation