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Ein Überblick über derzeit verfügbare Zell- und Gentherapien für genetisch bedingte Hauterkrankungen

Neue wissenschaftliche Publikation mit EB-Haus Beteiligung

Derzeit gibt es keine Heilung für die mehr als 200 bekannten genetisch bedingten Hauterkrankungen, denen ein Genfehler zugrunde liegt, der das entsprechende Protein funktionslos macht. Dank intensiver Forschung wurden in den letzten Jahrzehnten wesentliche Erkenntnisse in der Gen- und Zellbiologie erzielt, die zur Anwendung von ex vivo Gentherapien an einigen wenigen PatientInnen mit Hauterkrankungen führten. Forscher aus Italien und dem EB Haus Austria haben diese Therapien sowie zukünftige Ansätze in einem Übersichtsartikel in der Fachzeitschrift Cold Spring Harbor Perspectives in Biology zusammengefasst.
Bei den derzeitigen ex vivo Gentherapien für die Haut wird ein Virus als „Gentaxi“ verwendet, um im Labor ein intaktes Gen in Patientenzellen zu schleusen. Aus den korrigierten Zellen wird eine gesunde Haut gezüchtet, die auf Wunden transplantiert wird. Entscheidend für die dauerhafte Schließung der Wunden ist das Vorhandensein von korrigierten Hautstammzellen, da sich diese ein Leben lang erneuern und für den Nachschub neuer Hautzellen sorgen.

Seit den frühen 80er Jahren werden bei PatientInnen mit massiven Verbrennungen Hautstammzellen transplantiert. Zwanzig Jahre später wurden die ersten Gentherapie-Studien mit genetisch korrigierten Blutstammzellen zur Behandlung von Immunerkrankungen gestartet. Diese Studien zeigten erstaunliche Erfolge aber auch gravierende Rückschläge, sodass es zu sehr strengen Sicherheitsauflagen von Gentherapie-Behandlungen kam. Die daraus resultierenden verbesserten Protokolle legten den Grundstein für die kürzlich durchgeführten ex vivo Gentherapien an JEB und RDEB PatientInnen. Während diese Therapie bei den behandelten JEB-PatientInnen überwiegend erfolgreich und ohne Nebenwirkungen, und für ein JEB-Kind sogar lebensrettend war, führte dieselbe Anwendung bei RDEB-PatientInnen zu keinem dauerhaften Wundverschluss. Eine große Herausforderung ist die Gewinnung von Stammzellen aus der RDEB-Haut. Um dies zu umgehen, wurden Ansätze entwickelt, normale Hautzellen in künstliche Stammzellen umzuprogrammieren. Für deren klinischen Einsatz müssen jedoch noch viele Sicherheitsaspekte geklärt werden.

Durch die bisherigen Studien wurde klar, dass der Erfolg einer Therapie von individuellen Charakteristika der PatientInnen abhängig ist. Die derzeit vielversprechendste personalisierte ex vivo Gentherapie verwendet die moderne und virusfreie Genschere-Methode CRISPR. Bis zu deren klinischer Anwendung sind allerdings noch ausreichend Daten über Wirksamkeit und Sicherheit erforderlich.

Den vollständigen Artikel finden Sie hier.

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