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Ein topisches Therapeutikum zur Behandlung von RDEB und DDEB Wunden

Neue wissenschaftliche Publikation mit EB-Haus Beteiligung

Bei Menschen mit dystropher EB (DEB) ist das Kollagen 7 Protein, das für den Zusammenhalt der Hautschichten sorgt, entweder fehlerhaft oder komplett abwesend. Die Folge sind schmerzhafte Blasenbildungen, die häufig mit nicht-heilenden Wunden einhergehen. Ursache sind rezessiv (RDEB) oder dominant (DDEB) vererbte Mutationen im Kollagen 7 Gen, auf deren Korrektur sich die meisten Therapieansätze konzentrieren. Während bereits vielversprechende Strategien für schwere Formen von RDEB untersucht werden, stand die Therapieentwicklung für die oft milderen Symptome von DDEB-PatientInnen bisher nicht im Fokus.

In einer kürzlich in der Fachzeitschrift Journal of Investigative Dermatology veröffentlichten internationalen Studie haben WissenschaftlerInnen die Exon-Skipping Technologie als Behandlungsmöglichkeit für RDEB- und DDEB-Wunden untersucht. Exons sind DNA Abschnitte am Gen, die den genetischen Code für das Protein tragen. Für die Herstellung eines Proteins werden die dazwischenliegenden Introns, die keine Proteininformation tragen, entfernt und die Exons miteinander zum Gentranskript verknüpft. Beim Exon Skipping wird ein Reparaturmolekül (ASO) in die Zellen geschleust, um dort gezielt ein defektes Exon zu blockieren und dessen Einbau in das Gentranskript zu verhindern. In dieser Studie haben die ForscherInnen ein ASO mit dem Namen QR-313 entwickelt, um ein bei DDEB und RDEB häufig mutiertes Exon am Kollagen 7 Gen zu entfernen. Das resultierende Gentranskript ist verkürzt, aber in der Lage, ein teilweise funktionelles Kollagen 7 Protein zu produzieren.

Exon Skipping führt zu keiner dauerhaften Korrektur und muss deshalb wiederholt angewandt werden. Da Injektionen in Wunden sehr schmerzhaft sind, haben die ForscherInnen eine schmerzreduzierte Methode untersucht, bei der das QR-313 ASO mithilfe eines auf die Wunden aufgetragenen Hydrogels in die Hautzellen der Wundareale eingebracht wird.

Der Ansatz wurde an Wunden einer künstlichen Haut getestet, die aus RDEB- bzw. DDEB-Zellen im Labor gezüchtet wurde. Das QR-313-Hydrogel wurde mehrere Wochen lang zwei- bis dreimal pro Woche auf ein Wundbett aufgetragen und anschließend analysiert. Die Behandlung mit dem QR-313-Gel führte im Vergleich zur Placebobehandlung (Gel ohne QR-313) zu einer erhöhten Stabilität der Haut. Die Analysen zeigten auch, dass geringe Mengen eines teilweise funktionellen Kollagen 7 Proteins ausreichen, um den Zusammenhalt der Hautschichten signifikant zu verbessern.

Diese Ergebnisse legen den Grundstein für die Entwicklung einer klinischen Anwendung von QR-313 zur Behandlung von Wunden bei RDEB- und DDEB-PatientInnen.

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