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Die Wichtigkeit von Modellsystemen in der EB-Forschung

Neue wissenschaftliche Publikation aus dem EB-Haus

In den letzten Jahren wurden enorme Fortschritte in der EB-Forschung erzielt, was zu einem  großen Teil auf die Etablierung von Modellsystemen zurückzuführen ist. EB-Modelle repräsentieren charakteristische Merkmale der Krankheit, und geben somit Einblicke in zugrunde liegende Mechanismen, und ermöglichen gleichzeitig die Testung therapeutischer Ansätze.
In einem Übersichtsartikel haben ForscherInnen aus dem EB-Haus die derzeit verfügbaren EB-Modelle mit ihren Vor- und Nachteilen zusammengefasst. Wir geben hier einen kurzen Überblick über die wichtigsten Modelle, mit denen Aspekte von EB und Therapiemöglichkeiten im Labor untersucht werden.
EB-Hautzellen
Die Hautzellen der PatientInnen sind das wichtigste Instrument, um Mechanismen des Krankheitsverlaufes und der Krebsentstehung zu verstehen, und Reparaturstrategien zu entwickeln. Allerdings ist die Verfügbarkeit von EB-Hautzellen für Laborexperimente begrenzt. Zum einen, weil viele Betroffene die schmerzhafte Hautbiopsie zur Gewinnung der Zellen ablehnen, zum anderen, weil die EB-Hautzellen in Kultur nur eine begrenzte Lebensdauer haben.
Diese Hindernisse können zum Teil umgangen werden, indem die EB-Zellen in spezielle Stammzellen (iPS) umprogrammiert werden, welche die Fähigkeit haben, sich endlos selbst zu erneuern. IPS Zellen können für Laborzwecke in Hautzellen zurückgewandelt werden, weisen allerdings nicht mehr alle natürlichen Eigenschaften auf. Um den Zugang zu EB-Zellen zu erhöhen, sind schmerzreduzierte Methoden in Entwicklung, bei denen Hautzellen aus Haarfollikeln oder benutzten Wundverbänden gewonnen werden.
Dreidmensionale künstliche Haut
Die 3D-Haut, bei der Ober- und Unterhautzellen in eine künstliche Matrix eingebettet werden, ist zu einem Standardmodell in der EB-Forschung geworden. Diese künstliche Haut kann zum Testen therapeutischer Ansätze verwendet werden, um beispielsweise das korrigierte Protein zwischen den Hautschichten nachzuweisen. Die derzeit verwendeten Hautkonstrukte eignen sich nicht als Krebs- und Wundheilungsmodelle und zum Testen systemischer Arzneimittelgabe, da dies eine realistischere Haut mit Immunzellen und Blutgefäßen erfordert.
In silico Modelle
In silico bedeutet, dass Experimente über Computersimulation durchgeführt werden. Die Analyse von Daten aus verschiedenen Studien kann Einblicke in Krankheitsverlauf und Therapieergebnisse gewähren, sowie potenzielle Medikamente zur Behandlung von EB identifizieren. Bisher sind nur wenige Daten öffentlich verfügbar, und die Art und Weise wie sie generiert werden, ist nicht einheitlich. Daher ist es derzeit schwierig, Daten verschiedener EB-Studien für Forschungszwecke zu kombinieren.
Die laufende Verbesserung von EB-Modellsystemen gibt Hoffnung auf die rasche Entwicklung von Therapien und Arzneimittel für EB.


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