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Gentherapie bei Epidermolysis Bullosa: Aktuelle Fortschritte und Zukunftsperspektiven

Neue wissenschaftliche Publikationen aus dem EB-Haus

Lange Zeit lag der Fokus bei Epidermolysis Bullosa (EB) auf der Wundversorgung, ohne die genetische Ursache zu behandeln. Nun rücken gentherapeutische Ansätze zunehmend in den Mittelpunkt. Fortschritte in der Gentherapie, die EB-verursachende Mutationen korrigiert und dadurch funktionsfähige Haut regeneriert, könnten neue Perspektiven eröffnen. Forschende des EB-Hauses haben die neuesten Entwicklungen in einem Übersichtsartikel zusammengefasst.


Ein vielversprechender Ansatz, der bereits in klinischen Studien getestet wird, ist die ex vivo Genersatztherapie. Dabei werden den Betroffenen Hautzellen entnommen und außerhalb des Körpers genetisch korrigiert, indem eine gesunde Kopie des fehlerhaften Gens eingefügt wird. Aus den korrigierten Zellen wird im Labor eine gesunde Haut gezüchtet, die anschließend auf Wunden transplantiert wird.  Diese Methode hat sich bereits als erfolgreich erwiesen, etwa bei einem Jungen mit junktionaler EB (JEB), dessen transplantierte Haut über Jahre hinweg gesund blieb. Auch Studien zur dystrophen EB (DEB) zeigen eine verbesserte Wundheilung und reduzierte Blasenbildung.


Ein weiterer Meilenstein in der EB-Forschung ist Vyjuvek, die erste von der US-Arzneimittelbehörte FDA zugelassene in vivo Genersatztherapie für DEB. Im Gegensatz zur Hauttransplantation, die einen chirurgischen Eingriff erfordert, handelt es sich um eine topische Behandlung, bei der eine gesunde Version des Kollagen 7 Gens direkt in die Hautzellen eingebracht wird. Studien zeigen, dass Vyjuvek die Wundheilung signifikant verbessert und behandelte Wunden über Monate hinweg geschlossen bleiben. Da das fehlerhafte Gen nicht dauerhaft ersetzt wird, muss die Therapie regelmäßig wiederholt werden. Dennoch markiert sie einen wichtigen Fortschritt in der EB-Behandlung.


Zu den vielversprechendsten Strategien gehört die CRISPR-Geneditierung („Genschere“), die darauf abzielt, genetische Mutationen dauerhaft zu korrigieren. Im Gegensatz zur Vyjuvek Therapie könnte CRISPR eine einmalige Lösung bieten, indem es das fehlerhafte Gen direkt in den Hautzellen repariert. Fortgeschrittene CRISPR-Techniken ermöglichen präzisere und sicherere genetische Korrekturen im Vergleich zu früheren Ansätzen. Obwohl diese Therapien noch in der Entwicklung sind, könnten sie auf den Erfolg von Vyjuvek aufbauen, das gezeigt hat, dass Gentherapie bei EB sowohl effektiv als auch sicher sein kann.


Trotz aller Fortschritte bleiben Herausforderungen wie hohe Kosten und begrenzte Verfügbarkeit bestehen. Dennoch sind diese Entwicklungen ein bedeutender Schritt nach vorn und bieten neue Chancen für eine langfristig wirksamere EB-Behandlung.

 

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